„Meine neuen Freunde“…

… oder auch „Unser Zoo“ 😁

Ich dachte mir es wird mal Zeit euch vorzustellen, wer meine direkten Nachbarn sind. Zu denen gehören selbstverständlich auch Menschen, aber der Großteil besteht momentan tatsächlich aus Tieren…

Fangen wir mal mit dem besten Freund des Menschen an. In meinem Fall ist das Blackman 😂

An meinem ersten Wochenende hier hatte ich mir noch nicht mal die Namen der Menschen um mich rum merken können, geschweige denn, den vom Hund. Als der kongolesische Doktor hier, den Hund dann mit „Blackman“ ansprach, dachte ich mir erst „Na Mensch, der hat ja echt Humor!“, und musste echt lachen. Bis ich irgendwann gemerkt habe, dass der Hund tatsächlich so heißt 😂🙈. Blackman ist wirklich ein toller Hund der mich, seit ich ihn füttere, öfter auf Spaziergänge begleitet und dabei wirklich aufs Wort hört. Wobei ich mich wirklich jedes Mal komisch fühle, laut „Blackman“ zu rufen 🙈🙈🙈

Als ich im November hier ankam, war ich ehrlich gesagt schon etwas erstaunt das auf dem Gelände des Krankenhauses Schweine gehalten werden. Momentan haben wir um die 5 ausgewachsene Schweine und im Dezember kamen nochmal 7 Ferkel hinzu von denen eines schon verkauft wurde.

Seit ich hier bin wurden in unregelmäßigen Abständen schon mindestens 4 Schweine geschlachtet und gegessen. Ich hatte bisher das Glück, immer erst dann dazu zu stoßen, wenn das Tier schon tot war und bearbeitet wurde. Zum schlachten wird das Schwein von drei „Männern“ festgehalten und die Kehle aufgeschlitzt, von Betäubung keine Spur. Um die Borsten zu entfernen wird das Schwein dann kurzerhand angezündet 😳

Das ganze passiert übrigens einfach draußen auf dem Rasen vor den Augen der anderen Schweine. Die Hygiene? Nun ja, ich glaub ich verkneife mir, meine Meinung dazu, hier zu äußern.

Oh die Ferkel sind in letzter Zeit übrigens ziemlich oft ausgerissen und laufen dann auf dem ganzen Gelände herum. Dabei verirren sie sich auch gerne mal bis vor unseren Hauseingang 🙈 Erst kürzlich haben wir dann kurzerhand eine kleine Schweinejagd veranstaltet, bei der ich das kleinste und einzig schwarze Ferkel gefangen habe. Eben dieses hat dann so geschrieen, das die anderen Ferkel „freiwillig“ im Affenzahn zurück gerannt sind 😂🙈

Neben den Schweinen gibt es noch zig Hühner, von denen ich ja schonmal erwähnt habe, dass sie wirklich auf dem ganzen Gelände herumlaufen und sich so überall ihre Hinterlassenschaften finden lassen. Leider auch direkt vor unserer Haustür, weshalb ich mir das Barfuß laufen recht schnell abgewöhnt hatte 🙈. (ist mittlerweile eh nicht mehr möglich-der Winter naht wirklich in großen Schritten😩) Drei von den Hennen hatten im Januar ihre Eier fertig ausgebrütet und laufen seither immer umringt von einer Schar Küken durch die Gegend…

Von den drei nervtötenden Hähnen war nach meiner Rückkehr vom Zwischenseminar übrigens nur noch einer über. Ich schlafe seit dem wirklich um einiges besser 😁👌🏻

Während ich auf Sansibar war, wurde von einem der leitenden Ärzte übrigens noch ein Pferd angeschafft. Darf ich vorstellen?!Jack.

Extra für uns Volontäre, damit uns nicht langweilig wird. Anfangs lief auch das Pferd einfach frei auf dem ganzen Gelände herum. Und das war noch schlimmer als die Hühner, dass sag ich euch. Nicht etwa wegen der Hinterlassenschaften, vielmehr weil es sich einfach mit seinem Hintern direkt vor unsere Tür gestellt hat und man kaum vorbeikam!

Es hat dann genau zwei Monate gebraucht bis man im Krankenhaus merkte das es nicht sonderlich hygienisch ist, wenn das Pferd direkt unter dem Fenster der Patientenzimmer steht-mit all den anhänglichen Fliegen versteht sich. Also wurde er mit einem Strick am Fuß festgebunden. Nach zirka einer Woche hatte der Strick sosehr eingeschnitten das Jack jetzt doch wieder frei rumläuft. Nun jaaa 🙈

Mein liebster Nachbar, war diese süße Ziege:

Was glaubt ihr, wie der Gute Kerl zu uns kam? Richtig! Als Bezahlung für medizinische Leistungen im Krankenhaus. Da hatte der Patient kein Geld und kam mit der Ziege an. So stand die Ziege dann einen Monat bei uns auf dem Gelände bis sie der Feier zu Ehren des ersten Königs Lesothos zum Opfer fiel. Hatten sich alle wahnsinnig gefreut mal kein Schweinefleisch essen zu müssen…

Seit kurzem steht nun ein Schaf anstelle der Ziege auf dem Hof. Ebenso als Gegenleistung für medizinische Versorgung im Krankenhaus 🙂

Insgeheim hoffe ich ja, das sich irgendwann noch ein kleiner Esel zu uns verirrt. Hier in Lesotho steht gefühlt in jedem dritten Vorgarten ein Esel. Und es ist gar nicht so selten, dass zwei kleine Jungen auf einem Esel sitzend vorbeireiten. Wohlgemerkt ohne Sattel oder Trense. Ich frage mich wirklich jedes Mal, wie sie es schaffen das Tier in die richtige Richtung zu lenken 🤨🤔

Nun ja, warten wir mal ab. Ab heute warten noch genau vier Monate hier in Lesotho auf mich. Dann geht es schon wieder nach Hause. Einerseits richtig viel Zeit um noch so einiges zu entdecken und andererseits werden auch diese Monate ganz sicher schnell vorbeiziehen.

Jetzt habe ich euch tatsächlich zuerst meine tierischen Freunde vorgestellt und nicht mit meinen neuen Freunden in Form von Menschen begonnen- Schande über mich 😁

Aber die Tiere waren tatsächlich leichter abzulichten und vorzustellen und um einiges weniger fotografenscheu!

Nun also bis zum nächsten Mal!

Eure Rabea 🙂

2 Antworten auf „„Meine neuen Freunde“…

  1. Liebe Rabea
    Coole Frisur! Hatte ich auch mal (1969) :)) Übrigens finde ich es wirklich schön, dass du uns auch deine tierischen „Mitbewohner“ vorstellst. Das „Drumherum“ ist doch auch wichtig.
    Du hast recht: 4 Monate werden wie im Flug vergehen. Wir freuen uns schon darauf, wenn du wieder zu Hause bist. Also, genieße deine verbleibende Zeit in vollen Zügen. Und fang schon mal an einen Bericht auszuarbeiten, damit du der Gemeinde von deinen Erlebnissen erzählen kannst. Da können wir dann noch mal eine Sammlung ansetzen, damit der angestrebte Betrag voll wird;).
    Ich wünsche dir weiterhin Gottes Führung und seinen Segen. Bleibe gesund und ich freue mich schon auf den nächsten Beitrag von dir.
    Sei herzlich umarmt
    Susi

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  2. Hallo Rabea, du arbeitest schon in einer Klinik für kranke Menschen, oder ? 🙂
    Man könnte fast meinen, du bist in einer Tierklinik angestellt. Fehlen nur noch die big five !!
    Aber dann wären die anderen wohl nicht mehr da.
    Schön das ihr soviele verschiedene Tiere um euch herum habt. Zuhause warten nur wieder drei Katzen auf dich.
    Was machen die Temperaturen in Lesotho ? Der Winter kommt näher,….., oder ?
    Hier in Deutschland will er uns nicht verlassen.der Winter. Er hält sich aber hartnäckig. Alle sehnen den Frühling herbei.
    Im April wird er ja wohl nun kommen. Vielleicht wirds auch gleich Sommer 🙂

    Dir weiterhin eine gesegnete, gute Zeit.
    In Liebe
    Dein Papa

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