„Meine neuen Freunde“…

… oder auch „Unser Zoo“ 😁

Ich dachte mir es wird mal Zeit euch vorzustellen, wer meine direkten Nachbarn sind. Zu denen gehören selbstverständlich auch Menschen, aber der Großteil besteht momentan tatsächlich aus Tieren…

Fangen wir mal mit dem besten Freund des Menschen an. In meinem Fall ist das Blackman 😂

An meinem ersten Wochenende hier hatte ich mir noch nicht mal die Namen der Menschen um mich rum merken können, geschweige denn, den vom Hund. Als der kongolesische Doktor hier, den Hund dann mit „Blackman“ ansprach, dachte ich mir erst „Na Mensch, der hat ja echt Humor!“, und musste echt lachen. Bis ich irgendwann gemerkt habe, dass der Hund tatsächlich so heißt 😂🙈. Blackman ist wirklich ein toller Hund der mich, seit ich ihn füttere, öfter auf Spaziergänge begleitet und dabei wirklich aufs Wort hört. Wobei ich mich wirklich jedes Mal komisch fühle, laut „Blackman“ zu rufen 🙈🙈🙈

Als ich im November hier ankam, war ich ehrlich gesagt schon etwas erstaunt das auf dem Gelände des Krankenhauses Schweine gehalten werden. Momentan haben wir um die 5 ausgewachsene Schweine und im Dezember kamen nochmal 7 Ferkel hinzu von denen eines schon verkauft wurde.

Seit ich hier bin wurden in unregelmäßigen Abständen schon mindestens 4 Schweine geschlachtet und gegessen. Ich hatte bisher das Glück, immer erst dann dazu zu stoßen, wenn das Tier schon tot war und bearbeitet wurde. Zum schlachten wird das Schwein von drei „Männern“ festgehalten und die Kehle aufgeschlitzt, von Betäubung keine Spur. Um die Borsten zu entfernen wird das Schwein dann kurzerhand angezündet 😳

Das ganze passiert übrigens einfach draußen auf dem Rasen vor den Augen der anderen Schweine. Die Hygiene? Nun ja, ich glaub ich verkneife mir, meine Meinung dazu, hier zu äußern.

Oh die Ferkel sind in letzter Zeit übrigens ziemlich oft ausgerissen und laufen dann auf dem ganzen Gelände herum. Dabei verirren sie sich auch gerne mal bis vor unseren Hauseingang 🙈 Erst kürzlich haben wir dann kurzerhand eine kleine Schweinejagd veranstaltet, bei der ich das kleinste und einzig schwarze Ferkel gefangen habe. Eben dieses hat dann so geschrieen, das die anderen Ferkel „freiwillig“ im Affenzahn zurück gerannt sind 😂🙈

Neben den Schweinen gibt es noch zig Hühner, von denen ich ja schonmal erwähnt habe, dass sie wirklich auf dem ganzen Gelände herumlaufen und sich so überall ihre Hinterlassenschaften finden lassen. Leider auch direkt vor unserer Haustür, weshalb ich mir das Barfuß laufen recht schnell abgewöhnt hatte 🙈. (ist mittlerweile eh nicht mehr möglich-der Winter naht wirklich in großen Schritten😩) Drei von den Hennen hatten im Januar ihre Eier fertig ausgebrütet und laufen seither immer umringt von einer Schar Küken durch die Gegend…

Von den drei nervtötenden Hähnen war nach meiner Rückkehr vom Zwischenseminar übrigens nur noch einer über. Ich schlafe seit dem wirklich um einiges besser 😁👌🏻

Während ich auf Sansibar war, wurde von einem der leitenden Ärzte übrigens noch ein Pferd angeschafft. Darf ich vorstellen?!Jack.

Extra für uns Volontäre, damit uns nicht langweilig wird. Anfangs lief auch das Pferd einfach frei auf dem ganzen Gelände herum. Und das war noch schlimmer als die Hühner, dass sag ich euch. Nicht etwa wegen der Hinterlassenschaften, vielmehr weil es sich einfach mit seinem Hintern direkt vor unsere Tür gestellt hat und man kaum vorbeikam!

Es hat dann genau zwei Monate gebraucht bis man im Krankenhaus merkte das es nicht sonderlich hygienisch ist, wenn das Pferd direkt unter dem Fenster der Patientenzimmer steht-mit all den anhänglichen Fliegen versteht sich. Also wurde er mit einem Strick am Fuß festgebunden. Nach zirka einer Woche hatte der Strick sosehr eingeschnitten das Jack jetzt doch wieder frei rumläuft. Nun jaaa 🙈

Mein liebster Nachbar, war diese süße Ziege:

Was glaubt ihr, wie der Gute Kerl zu uns kam? Richtig! Als Bezahlung für medizinische Leistungen im Krankenhaus. Da hatte der Patient kein Geld und kam mit der Ziege an. So stand die Ziege dann einen Monat bei uns auf dem Gelände bis sie der Feier zu Ehren des ersten Königs Lesothos zum Opfer fiel. Hatten sich alle wahnsinnig gefreut mal kein Schweinefleisch essen zu müssen…

Seit kurzem steht nun ein Schaf anstelle der Ziege auf dem Hof. Ebenso als Gegenleistung für medizinische Versorgung im Krankenhaus 🙂

Insgeheim hoffe ich ja, das sich irgendwann noch ein kleiner Esel zu uns verirrt. Hier in Lesotho steht gefühlt in jedem dritten Vorgarten ein Esel. Und es ist gar nicht so selten, dass zwei kleine Jungen auf einem Esel sitzend vorbeireiten. Wohlgemerkt ohne Sattel oder Trense. Ich frage mich wirklich jedes Mal, wie sie es schaffen das Tier in die richtige Richtung zu lenken 🤨🤔

Nun ja, warten wir mal ab. Ab heute warten noch genau vier Monate hier in Lesotho auf mich. Dann geht es schon wieder nach Hause. Einerseits richtig viel Zeit um noch so einiges zu entdecken und andererseits werden auch diese Monate ganz sicher schnell vorbeiziehen.

Jetzt habe ich euch tatsächlich zuerst meine tierischen Freunde vorgestellt und nicht mit meinen neuen Freunden in Form von Menschen begonnen- Schande über mich 😁

Aber die Tiere waren tatsächlich leichter abzulichten und vorzustellen und um einiges weniger fotografenscheu!

Nun also bis zum nächsten Mal!

Eure Rabea 🙂

Was mache ich hier eigentlich?

Jaaa das frage ich mich auch öfter 😁

Mittlerweile bin ich schon 4 Wochen zurück in Lesotho und hatte mehr als genug Zeit mich wieder einzufinden. Womit es jetzt Zeit wird euch daran teilhaben zu lassen, was ich hier so mache.

Meine Projekte habe ich unter dem Menüpunkt „CEHAL & NBLMA“ schon beschrieben und nur für den Fall das ihr euch das Video über NBLMA noch nicht angeguckt habt-macht es unbedingt! Jetzt stellt sich nur noch die Frage was ich hier mache… und ganz ehrlich weiß ich das manchmal selber nicht 🙈

Fangen wir mal mit der CEHAL Klinik an. Dort arbeite ich immer zwei Tage die Woche und seit kurzem sind das Dienstag und Mittwoch. Dienstags fahre ich meist mit in eine der Fabriken, welche von CEHAL betreut werden. Dort haben die Arbeiter die Möglichkeit einer kostenlosen Behandlung. Oft wird diese Möglichkeit auch von schwangeren Arbeiterinnen zur Schwangerschaftsvorsorge genutzt. Oder noch vorher zum sogenannten Familyplanning, in dem Verhütungsmittel verschrieben und ausgegeben werden. Leider kommen viele auch einfach nur um Zeit totzuschlagen und nicht arbeiten zu müssen…

Mittlerweile habe ich die Aufgabe bekommen, bei jeden Patienten den Blutdruck zu messen und seine persönlichen Daten zu erfassen, beziehungsweise eine schon bestehende Akte herauszusuchen und den Blutdruck einzutragen, bevor er zu dem Arzt in den Behandlungsraum geht. Nicht grade die anspruchvollste Aufgabe, aber ich scheine den Schwestern trotz allem eine Hilfe zu sein und nehme ihnen gleichzeitig nicht ihre eigene Arbeit weg. Außerdem bin ich mittlerweile dadurch wirklich Expertin im Blutdruck messen und das im besondere mit folgendem Uraltgerät: 😁

Ab und zu werde ich dann doch zu einem Procedere dazu gerufen um kurz zu helfen. Wie zum Beispiel einer Implantation eines Hormonstäbchens oder tatsächlich zum assistieren bei einer Beschneidung eines erwachsenen Mannes! Sollte ich an dieser Stelle erwähnen, das mich beides fast hat ohnmächtig werden lassen, obwohl ich solche Dinge eigentlich gewohnt sein sollte?! 🙄😝 maaaan das war schon ziemlich peinlich 🙈 – war aber kein so großes Problem und ich soll es einfach wieder versuchen, meinten die Schwestern. Hab ich übrigens auch fest vor!

Eine Behandlungsliege für Ultraschall und Beschneidungen🙈

Mittwochs habe ich dann die Möglichkeit in der CEHAL Klinik selbst mitzuarbeiten. Da es nur selten mehr als zwei oder vielleicht mal vier stationäre Patienten gibt, werde ich oft zu den ambulanten Konsultationen geschickt um dort mitzuhelfen. Mittlerweile wurde vor dem Behandlungsraum eine kleine Ecke eingerichtet in der ich die Vitalwerte der Patienten erfasse und das TB-Screening (TB=Tuberkulose) mache. Außerdem wird der HIV Status und das Gewicht erfasst. Da viele Patienten kein Englisch und ich kein Sesotho spreche und meine bisher gelernten Wörter dafür nicht ausreichen, ist das wirklich eine Herausforderung. Aber an denen wächst man ja bekanntlich. 😂

Vor kurzem hatte ich das erste Mal die Möglichkeit, bei dem wöchentlich und immer mittwochs stattfindenden Baby Check-Up dabei zu sein. Dieses wird im Rahmen der „Under five clinic“ durchgeführt und soll die altersgerechte Kindsentwicklung sicher stellen. Die Kinder werden gewogen und gemessen und zu bestimmten Lebenswochen oder -monaten geimpft. Sollte etwas auffällig sein, wird der Arzt hinzugezogen. Ich hoffe ich kann da noch öfter mit rein schauen und lernen-mag ich die Arbeit mit Säuglingen und Kleinkindern doch sehr 😍

Aber es gibt ja noch NBLMA. Hier arbeite ich die restlichen drei Tage. Unsere Projektleiterin erstellt immer einen Wochenplan, damit jeder ungefähr weiß was zu tun. Da ich nur drei Tage habe und außerdem momentan die einzige Krankenschwester bin, sind meine Tage vergleichsweise noch ziemlich gut ausgefüllt. Auf längere Sicht möchte NBLMA Krankenschwestern aus Lesotho anstellen, wofür aber erstmal eine finanzielle Grundlage geschaffen werden muss. Bis dahin kann ich viel machen und wir müssen keine Schwestern von CEHAL ausleihen.

Momentan versuche ich mich darin, Infoblätter über verschiedene Krankheiten zu erstellen, welche zugleich Patienten und Volontären dienen sollen. Eine kurze leicht verständliche Erklärung der Krankheit, sowie einfache Tipps für den Lebenswandel, die den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen können. Diese Infoblätter werden dann noch von einem Masotho Volontär in Sesotho übersetzt und von einer anderen Volontärin in Form gebracht, damit sie als Flyer gedruckt werden können.

Unter anderem haben wir auch Patienten, welche mehrmals wöchentlich besucht werden um beispielsweise die Medikamenteneinahme zu sichern. Solche Patienten besuche ich dann mindestens einmal in der Woche um die Medikamente zu richten oder den mit Medikamenten eingestellten Blutdruck zu kontrollieren und im Auge zu behalten.

Unterwegs zu den Patienten:

Ein stilles Örtchen:

Es gibt aber leider auch Tage, da ist wirklich wenig los und ich habe nicht viel zu tun. Es wäre jez nicht ganz ehrlich wenn ich nur so von meinem Projekt schwärmen würde, da es auch so seine Probleme gibt. Ich weiß nicht, wie es euch so geht, aber wenn ich zum Beispiel in die Blogs meiner Mitfreiwilligen reinlese, beschleicht mich manchmal so ein bisschen der Neid. Ganz nach dem Motto: „Oooh toll das will ich auch!“ oder „Booooah was der/die schon wieder erlebt“….

Dabei wird auf so einem Blog meist nur das Tolle und Schöne erzählt und man liest selten von negativen Dingen.

Das man in diesem Jahr so einige Herausforderungen zu meistern hat oder das es auch so richtig miese Zeiten gibt, in denen man überhaupt kein Bock mehr hat- das wird selten erzählt.

Und im Großen und Ganzen erleben wir in diesem Jahr ja auch viele wunderschöne Dinge, die es sich lohnt zu erzählen und die wir unbedingt teilen wollen.

Aber auch wenn sich die Beschreibung meines Alltags vielleicht richtig toll anhört für euch, hatte ich die letzten zwei Wochen etwas zu kämpfen. Ich persönlich finde es relativ unbefriedigend als examinierte Krankenschwester den ganzen Tag Blutdruck zu messen und wollte in meinem Jahr (das ich ja eigentlich in Sambia in einem Hospiz verbringen sollte) eigentlich viel Wissen als Krankenschwester dazu gewinnen. Und ich fand es schwer zu akzeptieren das ich jetzt weniger in medizinischen Dingen dazu lernen werde. Dafür vllt mehr an kulturellen Unterschieden oder in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Was ich eigentlich sagen will…

Es ist nicht alles Gold, was manchmal zu glänzen scheint 🙈

Zanzibar :)

Jetzt gibt es wie versprochen, noch einen Bericht über meine zwei Wochen in Tansania / auf Zanzibar.

Nachdem wir mit ADRA abgesprochen einen Flug nach Dar es Salaam gebucht hatten, ging es für Karo und mich am Dienstagnachmittag den 2.1. Richtung Flughafen. Mayra mussten mir schon morgens um 5 verabschieden, da ihr Bus nach Sambia sehr früh abfuhr. (Wir freuen uns schon jetzt mega doll darauf sie in 6 Monaten in Deutschland wiederzusehen 😁)

Durch einige Komplikationen (die ich lieber nicht weiter ausführen werde, da sie einfach zu peinlich sind🙈😂) sind wir erst am 3.1. gegen 3:30 morgens in unserer Unterkunft in Dar es Salaam angekommen. Da wir aber nur den einen Tag in Dar hatten, wollten wir nicht allzu lange schlafen und waren gegen 10:00 schon wieder auf dem Beinen. Außerdem wollten wir gegen 12:00 am Fährenableger sein um unsere Karten für den nächsten Tag zu kaufen und uns mit Madeleine zu treffen.

Der Ausblick von unserer Unterkunft aus:

Beim Karten kaufen haben wir vorher noch Fleur und ihre Schwester (die für einige Wochen bei Fleur zu Besuch war) getroffen. 🙂 Fleur ist für neun Monate in Tansania in einem Waisenheim. Zusammen mit Madeleine haben wir dann in einem kleinen Restaurant Mittag gegessen und gequatscht. Danach ist Madeleine mit den zwei Mädels zu Fleur ins Projekt gefahren, welches etwas außerhalb von Dar liegt, um es sich einmal anzuschauen. Karo und ich sind wieder zurück in unsere Unterkunft und am späten Nachmittag noch ein bisschen an den Strand direkt vor der „Haustür“. Was gab es da für tausende von Krebsen. Man musste wortwörtlich darauf achten wo man hintritt 🙈

Am nächsten Morgen ging es endlich los 🙂 unsere Fähre ging um 9:30 und wir sollten uns um 8:00 am Ableger treffen. Charlotte und Debora waren am Abend vorher ganz spät mit dem Bus angekommen. Die zwei sind für ein Jahr zusammen in Tansania in einer Secondary School. War richtig schön alle auf einem Haufen wieder zu sehen und zu wissen, dass man jetzt zwei Wochen miteinander hat 🙂

Gegen Nachmittag kamen wir dann endlich in unserer Unterkunft an, mussten aber erst noch einkaufen gehen bevor am Abend der erste Programmpunkt des Seminars stattfinden sollte. Für die Zeit des Seminar waren wir in einer Unterkunft mit Selbstversorgung, was bei den Supermärkten der Umgebung eine kleine Herausforderung darstellte, die wir aber ganz gut meistern konnten 🙂

Superschöne Dach-Terrasse inklusive…dem einzigen Ort wo wir Internetverbindung hatten 😁🙈

Im Laufe der Woche hatten wir dann verschiedene Sessions, die das vergangene und noch vor uns liegende des Jahres thematisierten. Aber auch die Zeit nach dem Jahr wurde nochmal besprochen. Während des ganzen Seminars saßen wir immer auf einer Art überdachten Terrasse, hatten dabei die ganze Zeit Meerblick und konnten in den Pausen mal kurz schwimmen gehen. Wenn es nicht gerade wieder „kalt“ und bewölkt war, wie eigentlich fast die ganze Zeit während des Seminars, was es dann wieder leichter gemacht hat in Paradies zu sein und „arbeiten“ zu müssen. Außerdem machten wir zwei Ausflüge mit der ganzen Truppe. Einmal ging es in die Hauptstadt Stone Town wo wir dann noch eine kleine Aufgabe bekamen.

Das andere Mal gingen wir schnorcheln 🙂

Alles in Allem war die Woche ein Wechselbad der Gefühle, zusammengefasst aber sehr schön und erlebnisreich. Für den Fall das euch meine Ausführung übers Seminar zu kurz war, schaut einfach mal auf den Blogs meiner Mitfreiwilligen vorbei 🙂 die Links findet ihr unter dem Menüpunkt „Meine ADRA-Mitfreiwilligen“. Die vier haben es etwas genauer beschrieben.

Nach dem Seminar haben wir Freiwilligen dann noch eine ganze Woche Urlaub dran gehängt. Und pünktlich zum Urlaub wurde das Wetter so richtig gut. Wir hatten uns für die Zeit des Urlaubs noch eine andere Unterkunft gebucht und grade dieser Wechsel ließ dann so richtig Urlaubsstimmung aufkommen. Die Lodge war wirklich wunderschön, es gab ganz viele Hängematten und -betten sowie leckeres Essen um das wir uns nicht mehr selber kümmern mussten 😁

Die meiste Zeit haben wir am Strand oder in den Hängematten vergammelt aber wir waren auch nochmal in Stone Town und haben ganz viele Souvenirs geshoppt. Am letzten Tag haben Debora und ich uns noch zusammen einen Roller gemietet und die Insel noch ein bisschen mehr erkundet 🙂

Die beste Möglichkeit euch an unserer Zeit teilhaben zu lassen sind Bilder, weshalb ich euch jetzt einfach noch ein paar zeige 🙂

Das berühmte ZanzibarCafé on the rooftops:

Entdeckungen während der Rollertour:

Und ein paar andere 🙂

Malawi 🇲🇼 …

…das bisher schönste afrikanische Land, das ich sehen durfte!

Ich bin doch etwas später, als ursprünglich geplant, aufgebrochen. Am 26.12. ging mein Flug. Erst von Maseru nach Johannesburg und von dort nach Lilongwe mit einem kurzen Stop in Blantyre (einer anderen Stadt in Malawi). Von Lilongwe aus waren es dann noch einige Stunden mit dem Bus bis zu meiner final destination 🙂 Mein Sitznachbar auf dem Flug von Johannesburg nach Blantyre hieß übrigens Ryan und kommt aus Südafrika. Ryan war mit zwei Australiern unterwegs- einem Pärchen in den Flitterwochen. Keine Ahnung wie man auf die Idee kommt ein Pärchen in die Flitterwochen zu begleiten, bzw. wie man als Pärchen einen Junggesellen in die Flitterwochen mitnimmt. 🤔 Die drei wollten genauso wie ich nach Cape Maclear, ein wunderschönes Fleckchen am Lake Malawi. Im Gegensatz zu mir hatten die drei aber von Blantyre aus ihre Reise nach Cape Maclear geplant. Sie hatten ein Auto mit Fahrer gebucht und noch ein Plätzchen frei, das Ryan mir sofort angeboten hat😁 so bin ich, nach einigem hin- und her mit dem Flugpersonal, eine Station früher ausgestiegen und hatte noch am selben Tag eine Mitfahrgelegenheit nach Cape Maclear. Von Lilongwe aus hätte ich erst am nächsten Tag mit dem Bus losfahren können und hätte mir zudem noch ne Unterkunft suchen müssen. Ich war unglaublich froh! Auch wenn ich die ganze Zeit darüber nachgedacht habe, was meine Eltern wohl davon halten würden, wenn sie wüssten, dass ich bei Fremden ins Auto gestiegen bin 😂🙈 hab es Ihnen bis jetzt noch nicht erzählt… mal schauen was ich nun zu hören krieg🙈

Ryan hat die ganze Fahrt als Alleinunterhalter bestritten und mir schier ein Ohr abgekaut – an ihm ist echt ne Frau verloren gegangen! 🙊 5h später war ich dann in dem von den dreien gebuchten Backpackers in Cape Maclear und keine Ahnung wie ich zu Mayra und Karo kommen sollte, mit denen ich mich ja in Malawi treffen wollte. Es war immerhin schon 22:00Uhr. Glücklicherweise hat mir ein Deutscher im Backpackers einen Hotspot eingerichtet und ich konnte Kontakt zu den beiden aufnehmen. Ein paar Minuten später wusste ich den Namen des Backpackers welches die zwei gebucht hatten und wurde dann von dem Fahrer noch schnell ins ca 1km entfernte Backpackers von Mayra und Karo gebracht und schon war ich daaaa 🙂 Überraschung! Denn die zwei hatten frühestens am nächsten Nachmittag mit mir gerechnet 😁 wir hatten fünf wunderschöne Tage am Lake Malawi, waren schnorcheln, Souvenirs shoppen, haben unheimlich lecker gegessen und ich hab mich natürlich auch ein bisschen verbrannt obwohl es oft sehr bewölkt war. Doch das können die Bilder viel besser erzählen als ich.

Unsere Freundschaftsarmbänder :)

Es war schon etwas abgelegen, weshalb wir in der Zeit nicht wirklich woanders hingekommen sind. Ich war nochmal mehr froh über die 5 stündige Autofahrt auf der ich soviel gesehen habe. Auch wenn ich natürlich vergessen habe Fotos zu machen 🙈🙄

Am 31.12. haben wir uns gegen Abend auf den Weg nach Lilongwe gemacht um am nächsten Tag noch rechtzeitig ein Busticket für den 2.1. zu kaufen. Für Mayra hat das mit dem Busticket zurück nach Sambia auch gut geklappt. Karo und ich haben in die Röhre geguckt, da die Busticket nach Tansania über eine Woche im Voraus ausverkauft waren. Wir mussten ja nach Tansania um von Dar es Salaam mit der Fähre nach Sansibar überzusetzen. Nach Rücksprache mit ADRA haben wir am 1.1. noch schnell einen Flug für den nächsten Tag gebucht, da wir immerhin am 4.1. auf Sansibar sein mussten. 🙈

Silvester war somit ziemlich unspektakulär, da wir erst um 22:00Uhr in Lilongwe angekommen sind. Völlig ausgehungert!😂 da um die Zeit aber kaum noch Läden offen hatten war es gar nicht so einfach an Essen zu kommen. Schlussendlich haben wir uns ein Taxi genommen welches mit uns nach Essen gesucht hat.. die einzige Möglichkeit war am Ende ein Drive In bei KFC 🙈 wirklich unglaublich gut geeignet für Vegetarier!😂

Mit dem Essen ging es zurück zur Lodge wo wir um 23:50Uhr fertig waren mit essen und uns zum Feuerwerk gucken noch kurz rausgesetzt haben. Um fünf nach zwölf waren es uns dann zuviele Moskitos und wir sind wieder nach drinnen geflüchtet und ab ins Bett.

Ich hoffe euer Silvester war interessanter und ihr seid gut ins neue Jahr gerutscht?!

Am 1.1. waren wir noch ein bisschen Lilongwe erkunden sowie noch mehr Souvenirs shoppen. Oh und wir haben mit wesentlich gesünderem Essen ins neue Jahr gestartet 😁

Soviel mal bis hierher 🙂 im nächsten Eintrag erzähle ich euch dann mehr über meine Zeit auf Sansibar. Mittlerweile sind Karo und ich wieder gut in Lesotho angekommen und leben uns Stück für Stück ein. Auch dazu gibt es bald nochmal mehr!

Eure Rabea 🙂

Mein neues Projekt

Oder besser gesagt meine neuen Projekte. Ich hab nämlich tatsächlich das Vorrecht in zwei Projekten mitarbeiten zu dürfen, welche ihr unter dem Punkt „CEHAL & NBLMA“ etwas näher kennenlernen könnt.  

Ursprünglich ist ADRA davon ausgegangen, dass ich im gleichen Projekt wie eine ehemalige Freiwillige arbeiten werde. Nämlich in CEHAL. Als Sie für meinen Wechsel mit einem der leitenden Ärzte Kontakt aufgenommen haben, wurden Sie von ihm an die „neue Projektcoordinatorin“ verwiesen. 

Und als ich dann hier ankam habe ich so langsam gemerkt, dass diese neue Projektcoordinatorin auch für ein neues Projekt zuständig ist 😂 

Ich bin darüber aber mittlerweile echt glücklich. Ich darf zwei Tage die Woche weiterhin für CEHAL arbeiten und mich die anderen drei Tage in NBLMA einsetzen und mein Wissen als Krankenschwester sowie meine sonstigen Fähigkeiten einbringen 🙃 NBLMA hat bisher ein kleines Büro auf dem Gelände von CEHAL, ist aber weitestgehend unabhängig von CEHAL. Nur das wir uns gelegentlich ein Auto von CEHAL ausleihen, um Patienten in entfernteren Dörfern besuchen zu können. Oder wir holen uns zeitweise Rat von den in CEHAL arbeitenden Ärzten. 

Das CEHAL Hospital

Das NBLMA Büro von außen…

… und von innen.

Ich wurde hier wirklich unglaublich gut aufgenommen. Neben mir sind noch andere Freiwillige über Workaway hier, welche kommen und gehen. Die Freiwilligen über Workaway arbeiten fast ausschließlich mit NBLMA. Wer nicht weiß was „Workaway“ ist, der google mal. 🙃 
Meine Unterkunft sieht hier auf jeden Fall anders aus als in Sambia. Vorallem so pink!!🤔 Ich teile mir ein Zimmer mit bis zu drei anderen Freiwilligen, je nachdem wieviele gerade da sind. Zudem haben wir Küche und Wohnzimmer als ein Raum und ein Bad. Für ne heiße Dusche muss eine halbe Stunde vorher der Boiler angemacht werden. Und für einen der vielen Grillabende kommts dann auch mal vor, dass ein halbes Schwein in unserer Küche liegt 😂 

Unsere „Küche“ oder besser gesagt Küchenzeile. Man achte auf das halbe Schwein 🙊

Die werden nämlich mit auf dem Gelände gehalten und gelegentlich geschlachtet. Ein paar Schweine und momentan auch Ferkel😍 sowie Hühner. Die Hühner laufen frei auf dem Gelände herum, weshalb man nicht barfuß laufen sollte und ich mittlerweile einen ziemlichen Hass auf die drei Hähne entwickelt habe. Eben diese verstehen es nämlich wunderbar, fast jeden Morgen in aller Frühe direkt vor unserem Fenster zu krähen 🙄

Seit dem ich hier in Lesotho bin durfte ich schon einige Ausflüge machen. Am ersten WE ging es in ein Nature Resort zum wandern. Jaaa ich war wandern😂. Die Aussicht war es aber alle mal wert! 



Und letztes WE war ich in Johannesburg. Bzw. eigentlich in Soweto, einem Township etwas außerhalb. Eine Mitfreiwillige hat dort Freunde besucht und da sie nicht allein reisen wollte, hab ich mich ganz selbstlos dazu bereiterklärt mitzukommen 😁 

Da es von TY nur 45-60min dauert um mit dem MinibusTaxi in die Hauptstadt zu kommen, war ich auch schon ein paar Mal in Maseru. Dort gibt es dann auch einen richtigen Supermarkt in dem man so etwas simples wie Couscous findet. 😌 

Das waren jez mal ein paar Infos über meine erste Zeit hier in Lesotho. Über meine Arbeit an sich, werde ich euch wahrscheinlich erst im Februar dann mehr berichten. Wie schon erwähnt werde ich mich bald auf den Weg nach Malawi machen und nach dem Zwischenseminar auf Sansibar erst Ende Januar wieder in Lesotho sein. 

Je nach Internetverbindung kann ich euch vllt schon zwischendurch ein paar Bilder von Malawi oder Sansibar zeigen 😁

Bis dahin wünsche ich euch wunderschöne weiße Weihnachten und schonmal einen guten Rutsch ins neue Jahr! Ich versuche derweil mir keinen Sonnenbrand zu holen 😝

A great week!

Jaaa, ich hatte versprochen mich schneller wieder zu melden. Sorry das es doch wieder solange gedauert hat. Aber wie schon gesagt, ist das mit dem Internet hier wirklich nicht so leicht. Habe es nun endlich wieder in die Stadt zum Hotel geschafft 🙈🙄 Wie ich schon geschrieben habe, hatten Karo und ich die Möglichkeit einen unvergesslichen Urlaub in Sambia zu genießen. Es ging für eine Woche nach Livingstone zu einem der sieben Weltwunder. Den Victoriafällen! Wobei man wohl dazu sagen muss, dass wir von den sieben Tagen drei für die An- und Abreise gebraucht haben. Aber auch die war schon ein Abenteuer für sich 🙃

Los ging es an einem Dienstagnachmittag, direkt nach der Arbeit. Wir waren für 3 Stunden unterwegs nach Lusaka, wo wir die Nacht in einem Backpackers verbracht haben. Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Livingstone. Wir sind mit dem Taxi zum Busbahnhof gefahren und kaum waren wir ausgestiegen, liefen uns soviele Männer entgegen, welche uns den Weg zum richtigen Bus weisen wollten. So haben wir ganz leicht auch wirklich den richtigen Bus erwischt! Im Bus sitzend konnte man dann unzählig viele Dinge kaufen, welche einem von außen angeboten wurden. Sogar Toilettenpapier oder fertig zubereitete Gerichte… 


Daraufhin folgten ganze 8h Busfahrt, welche aber so schnell vorbeigingen, wie ich es nie erwartet hätte. Karo und ich haben es so sehr genossen einfach nur Musik zu hören und aus dem Fenster zu schauen. Ist ne super Gelegenheit, ein bisschen mehr „Afrika“ zu sehen.  

Sowohl in Lusaka als auch in Livingstone liefen die Taxifahrer schon beim Einfahren in den Busbahnhof neben dem Bus her und versuchten Arbeit zu bekommen. Es war also jedes Mal ganz einfach ein Taxi zur Unterkunft zu organisieren. 

Das Backpackers in Livingstone war echt schön. Mit eigenem Pool, super Speisekarte und nem echt schönen kleinen Häuschen für uns allein 😄


Wenn ich mich recht erinnere, haben wir an dem Abend nur noch ein bisschen das freie WLAN ausgenutzt und sind dann totmüde ins Bett gefallen. So waren wir dann am nächsten Morgen aber gut ausgeschlafen- mehr als notwendig wie sich herausgestellt hat.

Am Donnerstag ging es nämlich endlich los mit unserem Aktivurlaub 😉 hätten wir morgens schon gewusst, was uns erwartet, wären wir vllt nicht ganz so motiviert gewesen 😂 es ging also zu den Victoriafällen. Auf der sambischen Seite war nicht ein Tropfen Wasser. In der Trockenzeit findet man nur auf der simbabwischen Seite noch etwas Wasser, da die Fälle leicht abfallen und dann eben alles Wasser nach Simbabwe fließt. Weshalb wir unbedingt beide Seiten, sprich die sambische und die simbabwische Seite sehen wollten. Wir hatten also einiges vor uns.  

(Ursprünglich wollten wir zweimal nach Livingstone. Einmal eben vor und einmal nach der Regenzeit. Mal schauen ob ich es jetzt nochmal von Lesotho aus nach Sambia schaffe 🙂)

Zuerst haben wir einen Rundgang auf der sambischen Seite gemacht. Durch unsere Arbeitserlaubnis waren wir sowas wie Bürger Sambia’s und mussten umgerechnet nur 1,20€ für den Eintritt in den Nationalpark zahlen, anstelle von 20$. Aber selbst für 20$ hätte es sich auf jeden Fall gelohnt! Wir haben uns vor Ort tatsächlich von nem Guide anquatschen und überreden lassen uns von ihm ein paar Dinge zeigen und erklären zu lassen. Er war zwar echt nett und hat uns mit Informationen über die Victoriafälle versorgt, wollte am Ende aber natürlich mehr Geld von uns als wir bereit waren zu geben. 10 Euro mussten reichen 😀




Den Weg zum sogenannten Boilingpot haben wir dann aber alleine bewältigt. Der Boilingpot befindet sich unterhalb der Fälle. Da wo das Wasser dann als Zambesi weiterfließt. Uns wurde vorher schon gesagt, dass man für den Weg runter ca 20 min braucht. Für den Rückweg allerdings die doppelte Zeit. Ich glaube wir haben am Ende fast ne Stunde zurück gebraucht 😂 was aber mitunter daran lag, dass man gefühlt in einen tropischen Regenwald hinunter gestiegen ist. Wir haben also schon ohne Bewegung mega geschwitzt…





Im Anschluss daran haben wir uns in einem Shop nochmal zusätzlich mit Getränken eingedeckt. Da wir noch nicht hungrig waren, haben wir den Fehler gemacht und nix zu essen gekauft. Ein schwerer Fehler, denn wir haben uns danach auf den Weg zur simbabwischen Seite gemacht und bis zur Rückkehr ins Backpackers nix mehr zu essen gefunden! Das waren am Ende 10h ohne Essen!!! Wir sind echt schier verhungert 😂🙈
Um zur simbabwischen Seite zu gelangen muss man über die berühmte Brücke gehen, welche die Länder verbindet. Bis zur Brücke war es vom Eingang zum Nationalpark noch ca 1km zu Fuß. Wer jetzt denkt, man wäre nach überqueren der Brücke dann sofort am Grenzübergang, liegt leider falsch. Es ging nochmal ca 1km weiter. Endlich angekommen ist uns eingefallen das wir keine $ zum Zahlen des Visums hatten. Die einzige Möglichkeit des Geldwechsels lag 2km hinter uns 😩 oh man! Zum Glück haben wir einen Mann getroffen der uns das Geld vor Ort wechseln konnte. Nach gefühlt zwei Stunden anstehen haben wir am Ende unsere Pässe am Schalter gelassen, Sie wollten die Visa später einkleben und uns beim „ausreisen“ wieder geben. 

Nach nochmal ein paar Metern bis zum Eingang des Nationalparks hieß es dann wieder Eintritt zahlen, dieses mal natürlich 20$. Schon waren wir auf der anderen Seite der Fälle. Und hier gab es Wasser! 

Ich würde euch gerne noch bessere Bilder zeigen, aber durch die schlechte Internetverbindung kann ich leider nur die Bilder hochladen, welche ich mit meinem Habdy aufgenommen habe. Aber auch die sind nicht schlecht. 😄





Wirklich eindrucksvoll oder? Und in Natura sind sie noch viel schöner 😊
Jetzt hieß es aber erstmal zurück nach Sambia. Wir waren schon völlig erledigt und hatten noch einiges an Weg vor uns. An der Grenze waren die Pässe natürlich nicht fertig. Wir wurden allen Ernstes gefragt ob wir nicht einfach das Geld und die Pässe ohne Visa zurück haben wollen 😂 äääähm ja, ne. Wir hatten extra Geld getauscht und das sollte jez umsonst gewesen sein? Außerdem sind wir ja im Land gewesen, also wollte zumindest ich jez auch nen Stempel 🙈😃 so haben Sie unsere Pässe rausgesucht und uns in 5min das Visa fertig gemacht, dass wir ja nun nicht mehr brauchten… 

Zurück im Backpackers haben wir nur noch gegessen und sind erneut mehr wie totmüde ins Bett gefallen.

Am nächsten Morgen ging es frühs um sieben los Richtung Botswana, für eine zwei Tage Safari mit Übernachtung im Busch. Wir wurden direkt am Backpackers abgeholt und zur Grenze gebracht. In Botswana wurden wir von der „Safarigesellschaft“ abgeholt und zu deren Standpunkt gebracht wo es eine Art Frühstück gab. Im Anschluss ging es direkt los. Den Vormittag haben wir mit dem Boot auf dem Chobe verbracht. Am Nachmittag ging es auf sogenannten Gamedrive. Unser Fahrer Isaac war echt cool und hat viel erzählt und alle Fragen ausführlich beantwortet. 

Da ich eh nicht genug Worte habe um die Zeit zu beschreiben, werde ich euch einfach Bilder zeigen. Was ich aber sagen kann, ist das ich nie wieder in den Zoo gehen werde! Als ich die vielen vielen Elefanten gesehen habe, wie sie miteinander spielten, Rangkämpfe austrugen und sich ausgiebig im Schlamm suhlten, sind mir wirklich die Tränen gekommen. Diese Freiheit zu beobachten. Das natürliche Verhalten zu sehen und nicht nur als theoretische Verhaltensweisen auf einer Tafel im Zoo zu lesen. Dafür hab ich echt keine Worte, dass muss man selber erleben.


Die Übernachtung im Busch war echt ein Abenteuer! Denn kaum hatten wir fertig gegessen und waren in unseren Zelten verschwunden, gab es einen Wolkenbruch sondergleichen. Es hat die ganze Nacht geregnet und teils auch immer wieder kräftig gewittert. Was leider dafür gesorgt hat, dass am nächsten Tag kein einziger Elefant mehr zu sehen war. Und am Tag zuvor waren es hunderte, wenn nicht sogar tausende. Auch all die anderen Tiere hatten sich verzogen. Es war wirklich etwas frustrierend den ganzen Tag auf der Suche nach Tieren herumzugurken und nicht wirklich Erfolg zu haben. Dafür hatten wir am Tag zuvor eigentlich alle Tiere außer einem männlichen Löwen gesehen. 

Also auch wenn der zweite Tag der Safari eher erfolglos war, war die Zeit trotzdem unheimlich schön und jeden Cent wert!





Das letzte Bild zeigt übrigens Painted Dogs. Von denen gibt es nur ein einziges Rudel im ganzen Nationalpark und unserer Fahrer hatte sie schon 4Monate lang nicht mehr gesehen…
Jetzt hab ich schon einen halben Roman geschrieben und immer noch soviel zu erzählen. Werde mich nun also etwas kürzer fassen 😂🙈 

Der Sonntag war für Karo der Tag ihres Lebens. So hat sie es selber gesagt. Denn wir waren WhiteWaterRaften auf dem Zambesi! Es hat wirklich unheimlich Spaß gemacht und war ein unvergessliches Erlebnis! Jederzeit wieder 😄 ich würde euch gerne Bilder zeigen, aber ich habs nicht eingesehen für ein Bild 40$ zu zahlen. Selber hatten wir leider keine wasserdichte Kamera dabei. Gestartet sind wir übrigens vom Boilingpot, angekommen dann irgendwo anders 😂 und da ging es noch steiler wieder hinauf als am Boilingpot. Ich hatte am nächsten Tag den Muskelkater meines Lebens vom ewig langen Treppen steigen. 

Um den Urlaub noch richtig schön ausklingen zu lassen, haben wir am späten Nachmittag mit dem Boot oberhalb der Fälle eine Sunsettour gemacht. Durch ein paar Wolken konnten wir nicht den schönsten, aber immer noch einen tollen Sonnenuntergang beobachten. 



Alles in allem war es ein wunderschöner Urlaub den ich nie wieder vergessen werde. Als ich nur zwei Wochen nach dem Urlaub Sambia verlassen musste, war ich schon sehr traurig aber auch unheimlich froh über all die Dinge die ich in den drei Monaten erleben durfte. Und besonders der Urlaub und die tolle Zeit mit Karo hat es mir etwas leichter gemacht mit einem lächelnden Auge zu gehen!

Und ich freue mich wirklich sehr euch mitteilen zu können, dass ich nicht mehr lange „alleine“ in Lesotho sein werde. Wenn das BMZ den Platz genehmigt, wird Karo nach dem Zwischenseminar mit mir zurück nach Lesotho kommen. 😄

Und ob ihr es glaubt oder nicht, werde ich schon in weniger als zwei Wochen wieder in den Urlaub fliegen. Diesmal geht es für 10Tage über Weihnachten und Neujahr nach Malawi und direkt im Anschluss dann nach Sansibar zum Zwischenseminar 😍 ich werde Karo und Mayra (die andere Freiwillige aus Sambia) in Malawi treffen und Weihnachten so nicht alleine verbringen.

Ich werde mein bestes geben in der Zeit ein paar Updates zu geben, kann aber leider nix versprechen.🙈 

Bis dahin mit ganz lieben Grüßen 

Eure Rabea

Veränderungen 

Hallo ihr Lieben!

Ich entschuldige mich vielmals für die lange Pause. Es ist unglaublich viel passiert und gerade die letzten vier Wochen waren mehr als intensiv, weshalb ich einfach nicht dazu gekommen bin 😩

Ich muss euch leider darüber in Kenntnis setzen, dass meine Blogadresse nicht mehr so ganz der Wahrheit entspricht. Es heißt jetzt nicht mehr ein Jahr Sambia, sondern 3 Monate Sambia und 9 Monate Lesotho. (Die Blogadresse an sich wird sich natürlich nicht verändern, dass würde wahrscheinlich nur Verwirrung stiften.) Ich habe nun also das Projekt gewechselt und werde den Rest des Jahres in Lesotho verbringen. Karo ist in Sambia geblieben. Jetzt werden sich viele von euch selbstverständlich fragen, wie es dazu gekommen ist. 

Ich möchte dazu nicht allzu viel öffentlich erzählen, stehe aber gern in persönlichen Unterhaltungen Rede und Antwort. 😉 Vielleicht nur so viel. Es gab unüberbrückbare Differenzen im Projekt, die schlussendlich zu meinem Wechsel geführt haben. Unteranderem habe ich auch wegen dieser Probleme nie über meine Arbeit dort gepostet. Und auch wenn es auf der Arbeit für mich immer schwerer geworden ist, war es außerhalb des Projekts eine der schönsten Zeiten meines Lebens. Ich durfte soviel erleben, Menschen kennenlernen und Freundschaften schließen, die hoffentlich darüber hinausreichen werden. Obwohl meine Zeit in Sambia nun um einiges kürzer war als gedacht, schaue ich unglaublich dankbar auf die Zeit zurück die ich hatte. 

Sehr dankbar bin ich auch für den Urlaub, den Karo und ich zwei Wochen vor meinem Abflug nach Lesotho, noch machen durften. Es ging für uns nach Livingstone. Aber dazu werde ich in nicht allzu langer Zeit noch einen Eintrag hochladen. Und ich werd euch ganz viele Bilder zeigen um euch so richtig neidisch zu machen 😄

Zu meinem neuen Projekt erzähle ich euch auch ganz bald etwas. Das mit dem Internet ist hier nur etwas schwieriger als in Sambia. Hier habe ich nur in einem Hotel in der Stadt WLAN, und überlebe sonst mit mobilen Daten 😃 da ich die aber nur auf meinem Handy habe und komischerweise keinen Hotspot für mein Tablet einrichten kann, werde ich nur im Hotel die Beiträge online stellen können. 

Soviel mal für heute und bis ganz bald.

Eure Rabea, mit den liebsten Grüßen aus Lesotho 😄

Ein Tag auf deutschem Boden

Für mich hieß es am Dienstag dem 3.Oktober, das erste Mal seit unserer Ankunft, raus aus Kabwe! Es ging in die sambische Hauptstadt Lusaka, wo wir etwas mehr als 9 Wochen zuvor gelandet waren. Wir sind von der deutschen Botschaft eingeladen worden, den „Tag der deutschen Einheit“ auf deutschem Boden zu verbringen! Soviel „deutsch“ in einem Satz 🤣 

Los ging es schon morgens um 7.00Uhr, da wir bei gutem Verkehr min. 3h brauchen würden. Am Ende waren es 4h, welche ich genutzt habe um ein Loch in meiner Lieblingshose zu nähen 😉 aber nein, ich habe dafür nicht die ganzen vier Stunden gebraucht! Es war auch einfach wahnsinnig spannend, die vorbeifliegende Landschaft zu beobachten und den vielen Erzählungen von Regina zu lauschen. 

Bilder von der Landschaft habe ich zwar erst auf dem Rückweg gemacht, aber ich erlaube mir trotzdem sie schon hier einzufügen 😄 ich habe leider durch die Scheibe fotografiert… man dürfte aber doch was erkennen…

In Lusaka angekommen, wurden wir in der Stadt von Regina rausgelassen und haben uns auf den Weg zu unserer Unterkunft für die Nacht gemacht. Wir wollten unser Gepäck loswerden und dann etwas bummeln gehen. Während es in Kabwe immer ganz einfach ist ein Taxi zu bekommen (man stelle sich an den Straßenrand und warte bis zum nächsten hupenden Auto) hat in Lusaka an einer der Hauptstraßen kein einziges gehalten. So sind wir einfach losgelaufen in der Hoffnung irgendwie und irgendwo noch ein Taxi zu bekommen, welches uns zur Unterkunft bringt, die wir nicht unbedingt allein gefunden hätten. 

Mit einem Mal fuhr laut hupend ein Minibus an uns vorbei, dessen Seitentür noch während der Fahrt aufgerissen wurde und hielt dann kurz vor uns. Ob wir nicht mitfahren wollten!? Da er wenigstens zur Shopping Mall in der Nähe unserer Unterkunft fuhr, haben wir bejaht. Während Mayra (unsere neue Mitbewohnerin und Freiwillige in unserem Projekt für noch vier Monate) schon einstieg sagte einer der Fahrgäste, welcher das Geld einsammelte, kurzum zu mir „you’re fat, you go in front“ öffnete mir die Beifahrertür und schob mich nach vorne. Na danke auch… an diese offene „herzlich“ ehrliche Art der Sambier muss ich mich echt noch gewöhnen und mir teils einen bissigen Kommentar verkneifen. 

Kaum saßen wir im Bus ging es aus auch schon weiter. Immer wieder ging die Tür auf und einem Passant wurde das Mitfahren laut zurufend angeboten.

An der Mall angekommen, hatten wir beschlossen doch erstmal bummeln zu gehen und erst später ein Taxi zur Unterkunft zu nehmen. Ich habe mir doch tatsächlich nen super kuscheligen Pulli gekauft. Und das bei über 30Grad Außentemperatur. 🤔😂 aber der nächste Winter kommt bestimmt. 

Nach einem Besuch in Mayra’s Lieblingsrestaurant „Spur“ und einem nicht wirklich leckerem Eis haben wir uns dann doch gegen Nachmittag ein Taxi zu unserer Unterkunft genommen. Tja, was soll man sagen. Da wir ja nicht wussten wie wir am besten hinkommen und uns nicht sicher waren ob wir es überhaupt alleine finden, dachten wir ein Taxi wäre die beste Lösung. Aber auch der Taxifahrer ist erstmal im Kreis gefahren und hatte keine Ahnung wo die Lodge war. Als wir sie dann doch gefunden hatten, war uns auch klar warum diese „Lodge“ wohl kaum einer kennt. Nun jaaa, Einzeheiten werde ich euch ersparen und für eine Nacht war es auch irgendwie okay. Abgesehen von dem Moskitonetz welches für das Doppelbett, dass Karo und ich uns geteilt haben, viel zu knapp war. Wir sind beide nachts aufgewacht und haben einen Killerangriff auf die Moskitos gestartet, welche uns nicht mehr haben schlafen lassen. Zum Glück hatte man uns vorher Insektenspray gegeben, welches wir einmal durchs ganze Netz sprühten. Die Viecher sind tot aufs weiße Laken gerieselt und nach dem wir sie aus dem Bett befördert hatten, konnten wir endlich weiterschlafen.

Nun aber erstmal weiter im Text 😄 

Karo musste in den zwei Tagen unbedingt zum Immigration Office um ihre Arbeitserlaubnis abzuholen, die unser Visum „ersetzt“. Meine war ein Woche zuvor schon nach Kabwe geschickt worden, wo ich sie schon abgeholt hatte. Ich habe mich dann etwas später also mit Karo auf den Weg gemacht, während wir Mayra später an der Botschaft treffen wollten. Wie es aber so kommen musste, war das Immigration Office schon zu😩 Glücklicherweise wussten wir, dass die Botschaft nicht weit entfernt war und haben uns noch kurz bei einem Angestellten nach dem Weg erkundigt. Eben dieser wollte uns dann unbedingt persönlich hinbringen. Es hat sich am Ende rausgestellt, dass er selber nicht auf dem neusten Stand über den Sitz der Botschaft war, denn diese war umgezogen. Nach dem er uns einmal im Kreis geführt hatte, kamen wir noch mehr als pünktlich um kurz vor 17.00Uhr an. Beginn sollte um 17.30Uhr sein. Es kamen immer mehr Weiße an und warteten mit uns auf „Einlass“. War wirklich komisch, wieder so viele Menschen mit heller Hautfarbe auf einmal zu sehen. 🙈

Nach dem wir feierlich über den roten Teppich gelaufen waren und ein paar Hände geschüttelt haben (fragt mich jetzt nur nicht von wem 😂) wurden uns Drinks angeboten und man kam mit dem ein oder anderen ins Gespräch. Oh und vorher mussten wir noch schnell ein Foto mit den tollen Lampions im Hintergrund machen…

Nach etwas „schnacken“ folgte bald eine Ansprache vom Botschafter. Im Anschluss haben wir erst die sambische und dann die deutsche Nationalhymne gehört. Beide wurden von einer professionellen Opernsängerin gesungen. Mayra hatte richtige Gänsehaut aber auch ich fand die Stimme einfach nur schön!

Die erste Frau von links war die äußerst begabte Opernsängerin.

Anschließend wurde das Büffet eröffnet und alle stürmten zum Essen😉  Es gab unglaublich viel Auswahl an Fleisch und nur ein vegetarisches Gericht… Dafür aber sehr leckeren Kartoffelbrei🙄 Oh und es gab ne eigene Currywurst Bude, die ebenso stark frequentiert war wie das restliche Büffet.

Hier und da haben wir noch ein paar Leute kennengelernt, welche aus ganz verschiedenen Gründen in Sambia waren. Eine davon war eine Medizinstudentin, die im Krankenhaus von Lusaka drei Monate ihres Praxtischen Jahres verbringt. Es war wirklich spannend sich mit ihr über die Verhältnisse hier, im Vergleich zu Deutschland zu unterhalten.

Obwohl wir auf einem „Fest für Deutsche“ waren, hatten sich irgendwie auch zwei Kongolesen dorthin verirrt. Waren wirklich interessant die beiden und Mayra hat sich gleich mal auf französisch mit ihnen unterhalten 😄 ich hab mich derweil an deutschsprachige Gesprächspartner gehalten… Ich hatte bis dato übrigens noch nie einen so gut aussehenden dunkelhäutigen Mann gesehen😍😂 oh man war der eine schön! Hihi…😄 wobei er teils ziemlichen Schwachsinn erzählt hat und uns irgendwann immerzu zum Tanzen überreden wollte. Das haben wir aber geschwänzt, da man dabei einfach die ganze Zeit von allen Umstehenden beobachtet wurde.

Wir haben den Abend auf jeden Fall sehr genossen und sind zurück in unserer Lodge totmüde ins Bett gefallen. Von der unglaublich erholsamen Nacht habe ich ja schon erzählt… da besteht wirklich kein Widerholungsbedarf!

Am nächsten Morgen hat Karo sich dann nochmal auf den Weg zum Immigration Office gemacht, während Mayra und ich schon zu einer anderen Mall gefahren sind, wo Regina uns gegen 13.00Uhr abholen wollte. (Sie hatte übrigens bei Freunden übernachtet.) Nachdem irgendwann klar war, dass Karo ziemlich lang anstehen musste, haben wir alleine gefrühstückt. Beziehungsweise eigentlich eher Mittag gegessen. Hier gabs in jedem bisher besuchten Restaurant immer auch einem vegetarischen Burger. Aber an dem Morgen hatte ich den besten bisher!😊 

Karo kam kurz vor 13.00Uhr auch endlich an der Mall an und wir konnten uns bald darauf auf den Rückweg machen. Nach einem kurzen Stopp beim „Sunshine Seedling Services“, bei dem ich meinen ersten „Wurstbaum“ gesehen habe und einigen kleinen Einkäufen an ein paar Ständen am Wegesrand, kamen wir gegen Abend wieder sicher in Kabwe an.

Wer genau hinguckt, erkennt wie der Baum zu seinem Namen kommt…

Zusammenfassend zwei wirklich schöne Tage! 😄

Oh und heute hat es übrigens das erste Mal geregnet und ab jetzt wird es nur noch heißer 😩 nächste Woche sollen es 37Grad werden!

Das letzte Wochenende…

Es sind tatsächlich schon wieder über drei Wochen seit meinem letzten Eintrag vergangen. Und ich kann es selber nicht wirklich glauben, aber morgen sind wir schon 8 Wochen in Sambia,..fast zwei Monate. Die Zeit rennt und wir erleben dauernd neue Dinge. Vom letzten Wochenende lohnt es sich zu erzählen, was ich jetzt hiermit versuche 😄

Florence, Karo’s mittlerweile beste Freundin im Projekt von der ich ja schon erzählt habe, hatte uns für letzten Samstag zu der Kitchenparty der Tochter ihrer Nachbarin eingeladen. „To see how zambian culture is and what they do“. Florence bemüht sich wirklich sehr, dass wir die sambische Kultur kennenlernen können.  Eine Kitchenparty lässt sich am besten mit einem uns bekannten Polterabend vergleichen und ist trotzdem total anders. Mitunter deswegen weil nur Frauen eingeladen sind.

Am Samstag sollten wir uns wieder mit Florence vor dem Hospiz treffen. Diesmal erst um 13Uhr. Und wir waren diesmal sogar pünktlich!😀

Von dort ging es wieder zu Florence nach Hause. Die Kitchenparty sollte um 14 Uhr beginnen und bis 17 Uhr dauern. Um 15.30 Uhr saßen wir immer noch auf der Couch und haben gewartet das es endlich losgehen könnte. Wir haben die Zeit mit zwei kleinen Mädchen, einem kleinen Jungen und einem Mädchen im Teenageralter totgeschlagen. Irgendwie waren alle 4 mit Florence verwandt. Ich habe den „Fehler“ begangen mit meinem Handy einen kurzen Schnappschuss von den Kleinen zu machen. Denn es wurde sofort bemerkt und mit einem Mal hatte ich den Auftrag gaaaanz viele Selfies mit am besten Allen zu machen🤣

Um kurz vor vier ging es endlich los zur nahegelegenen Minibus-Haltestelle. Diesmal war der Minibus nicht gaaanz so voll. Statt 24 Menschen haben diesmal nur 19 reingepasst 😉

An der Location angekommen, haben wir nochmal bis um 17Uhr gewartet bis endlich die zukünftige Braut kam. Wohlgemerkt sollte die Kitchenparty jetzt eigentlich schon zuende sein😂 In einer Art Zeremonie wurde Sie dann nach vorne gebracht. Brautmutter und Bräutigammutter zusammen unter einer Kitenge, sind sie nach vorne gelaufen, wo dann die Mütter drunter hervorkamen. Die zukünftige Braut wurde weiterhin bedeckt. Auf dem Weg nach vorne wurde sich mehrfach hingekniet und zu jeder Seite einmal auf den Boden gelegt. Ein Zeichen des Respekts.

5 Minuten später kam der zukünftige Bräutigam und durfte ihr dann wohl die Kitenge abnehmen. Gesehen haben wir das von unseren Plätzen leider nicht, es standen 30 Leute oder mehr um Sie herum. Das war auch schon der einzige Auftritt des zukünftigen Bräutigams. Er wurde dann von der zukünftigen Braut den halben Gang hinunter begleitet und dann war er weg.

Danach gabs noch ein paar Geschenke fürs Paar und die Mütter welche feierlich übergeben wurden. Um ca. 18 Uhr wurde dann das Buffet eröffnet und sobald alle Gäste gegessen und sich Essen eingesteckt hatten, waren sie auch schon wieder verschwunden. Die meisten Gäste kommen einfach nur zum Essen.

So hatten wir von 6h ungefähr 2h Programm, die restliche Zeit haben wir mit Warten verbracht. Hier kann man wirklich Geduld lernen….😄
Am nächsten Morgen ging es wieder recht früh raus. Es sollte zum katholischen Gottesdienst gehen. Bisher kamen fast jeden Donnerstag Sisters des Holy Family Convents in unser Projekt um alle Mitarbeiter ein bisschen zu unterstützen. Und eben von diesen Sisters wurden wir zu dem Gottesdienst und anschließend zu Ihnen nach Hause eingeladen.

Für mich war es Premiere,.. das erste Mal in einem katholischen Gottesdienst. Ich hatte also keinen Vergleich und somit keine Ahnung was in dieser Messe typisch sambisch war oder vllt auch so ähnlich in deutschen Messen gefunden werden kann. Die Messe hat ganze 4h gedauert und war eine Messe die nur einmal im Jahr stattfindet. Dafür war extra ein Bischof da. Durch die Tatsache, dass er in seiner Ansprache oft die Sätze in Englisch begonnen und auf Bemba beendet hat, habe ich irgendwann aufgegeben verstehen zu wollen. Auch wenn die Messe dadurch echt anstrengend wurde, kam durch einige Dinge doch etwas „Leben in die Bude“ 🤣

Zum Beispiel als der Bischof einlief, die Kinder und Frauen vor ihm reintanzten und wir vom Weihrauch eingenebelt wurden. Sowas hab ich echt noch nie gesehen. Noch erstaunter war ich jedoch als dem Bischof gegen Ende der Messe Opfergaben gebracht wurden, die er laut den Sisters wohl unter den Bedürftigen verteilt. Da kam wieder die ganze Schlange an tanzenden Kindern und Frauen zuerst rein. Anschließend wurden Tüten mit Dingen des täglichen Lebens sowie Nahrungsmittel hereingetragen. Unteranderem wurden ca. 10 Ziegen den Gang nach vorne geschliffen oder einfach über den Rücken geworfen und nach vorne getragen. Eine Frau trug auf ihrem Kopf verschiedene Dinge in eine Kitenge gepackt herein. Bei näherem Hinsehen habe ich auch zwei Hühner erkannt von denen nur noch die Köpfe rausguckten. Dem einen Huhn schien es etwas zu eng gewesen zu sein,… es ist leider auf dem Weg zum Altar elendig erstickt und kam tot vorne an 🙈

Wer genau hinguckt, kann das sterbende Huhn erkennen.

Nachdem zumindest wir die Messe überlebt haben, ging es im Anschluss an den Gottesdienst zu den Sisters nach Hause. Nach einem wirklich leckeren Essen wollte ich unbedingt in den Garten und die Hundebabies sehen von denen Sie uns erzählt hatten. Im Garten haben wir dann noch Katzenbabies, Schweine, Hühner, Truthähne und Enten entdeckt. Fast ein ganzer Bauernhof. Zudem haben sie einen großen Garten den sie selber bewirtschaften. Sie haben sich wirklich eine kleine Oase mitten in Kabwe geschaffen. Oh und es gab Zuckerrohr, welches extra für uns geerntet wurde. Karo hat es vor dem Verzehr noch als großes Spielzeug für die Katzen benutzt. 😄

So sehen fast alle sambischen Hühner aus,.. da möchte man echt gerne die Eier essen🙈😂

Ein sehr ereignisreicher Tag, den wir beide trotz des toten Huhns sehr genossen haben! 😀

Bis zum nächsten Mal in hoffentlich nicht allzu langer Zeit 🤗😄

Was essen wir eigentlich?

Huhuu ihr Lieben 😄

Ich melde mich mal wieder, wenn auch nicht mit einer so interessanten Story wie letztes Mal. So aufregend sind die Tage hier dann doch nicht alle und ich musste auch länger überlegen, was ich Euch Neues erzählen soll.

Habe mich nun dafür entschieden, Euch das sambische Essen etwas näher zu bringen.

Wie Ihr ja schon wisst, wohnen Karo und ich in einer deutschen WG, sprich die anderen zwei Mädels sprechen auch Deutsch wobei eine aus der Schweiz kommt. Hier müssen wir uns weitestgehend selbst versorgen, was dazu führt, dass wir hauptsächlich „europäisch“ essen. Dafür können wir im nahegelegenen Supermarkt fast alles finden was wir brauchen. Viel mehr Spaß machst es aber, auf dem Markt einzukaufen. Dort gibt es vorallem regionales und saisonales Obst und Gemüse meist noch günstiger als im Supermarkt und man kommt auch etwas mehr mit den Einheimischen in Kontakt. Zum Glück muss ich da selten handeln (ist echt nicht so meine Stärke), da die Preise oft angeschrieben sind. Nudeln, Käse und „Brot“ (natürlich nicht das gute Deutsche) gibt es aber nur im Supermarkt.

Mittags werden wir allerdings in unserem Projekt verköstigt und ich meine wirklich verköstigt! Unsere Köchin ist Meisterin ihres Fachs 😀👌 

Und nun zur Frage, was die Sambier eigentlich essen.

–> Nshima <– 

Und zwar am liebsten morgens, mittags und abends. Für die meisten Sambier ist eine Mahlzeit ohne Nshima keine wirkliche Mahlzeit. Nshima ist Maisbrei und eigentlich relativ geschmacklos. Auf jeden Fall kann man Nshima nicht mit der in Deutschland bekannten Polenta vergleichen. 

Dazu gibt es meistens ein Gemüse und eine proteinreiche Beilage. Bisher haben wir Rape (Rapsblätter) und Cabbage (Kohl) als Gemüse kennengelernt. Ebenso wie eine Sorte von Auberginen, in Bemba Impwa genannt. Die proteinreichen Beilagen waren bisher entweder Fisch, Sausages, Sojapieces oder Bohnen.

Gegessen wird Nshima übrigens immer mit der Hand. Mit einer Hand 😃 Anfangs fühlte man sich dabei etwas tollpatschig aber es dauert nicht lange, dann hat man den Bogen raus und kriegt auch die kleinen Bohnen vom Teller 😂 ooh und ich verbrenne mir immer noch regelmäßig die Finger am heißen Nshima.

Eigentlich wollte ich den Eintrag schon am Montag hochladen, aber da fehlte mir noch die Info wie man die Auberginen Sorte auf Deutsch nennt. Habe es leider doch nicht mehr rausgefunden 😀 

So kann ich euch aber nun noch eine sambische Delikatesse vorstellen. Na, wer erkennt wovon ich spreche?

Richtig, Hühnchenfüße….

Am Dienstagabend hat die Sozialarbeitern unseres Projekts, kurz vor Feierabend noch schnell zwei eigens vom Markt mitgebrachte Hennen geschlachtet und für den Eigenbedarf in Stücke zerteilt. Das Schlachten hab ich glücklicherweise verpasst. Am nächsten Tag hat Sie die zubereiteten Füße dann zum Probieren mitgebracht. Laut Karo waren sie wohl recht lecker…. Das ich die Füße nicht probiert habe, muss ich sicher nicht extra erwähnen. Ich glaube jeder, der mich näher kennt, weiß, dass ich seit mittlerweile 16 Jahren vegetarisch lebe 😂🙈 

Für jeden der mal Hühnchenfüße probieren möchte, Ihr seid herzlich eingeladen mich mal zu besuchen 😀 
Die erste (minimal rote😂) Farbe lässt sich bei mir mittlerweile übrigens auch erkennen… Ich hoffe doch, dass ich am Ende braun und nicht wieder weiß werde.

Soviel mal für heute…😄