Das letzte Wochenende…

Es sind tatsächlich schon wieder über drei Wochen seit meinem letzten Eintrag vergangen. Und ich kann es selber nicht wirklich glauben, aber morgen sind wir schon 8 Wochen in Sambia,..fast zwei Monate. Die Zeit rennt und wir erleben dauernd neue Dinge. Vom letzten Wochenende lohnt es sich zu erzählen, was ich jetzt hiermit versuche 😄

Florence, Karo’s mittlerweile beste Freundin im Projekt von der ich ja schon erzählt habe, hatte uns für letzten Samstag zu der Kitchenparty der Tochter ihrer Nachbarin eingeladen. „To see how zambian culture is and what they do“. Florence bemüht sich wirklich sehr, dass wir die sambische Kultur kennenlernen können.  Eine Kitchenparty lässt sich am besten mit einem uns bekannten Polterabend vergleichen und ist trotzdem total anders. Mitunter deswegen weil nur Frauen eingeladen sind.

Am Samstag sollten wir uns wieder mit Florence vor dem Hospiz treffen. Diesmal erst um 13Uhr. Und wir waren diesmal sogar pünktlich!😀

Von dort ging es wieder zu Florence nach Hause. Die Kitchenparty sollte um 14 Uhr beginnen und bis 17 Uhr dauern. Um 15.30 Uhr saßen wir immer noch auf der Couch und haben gewartet das es endlich losgehen könnte. Wir haben die Zeit mit zwei kleinen Mädchen, einem kleinen Jungen und einem Mädchen im Teenageralter totgeschlagen. Irgendwie waren alle 4 mit Florence verwandt. Ich habe den „Fehler“ begangen mit meinem Handy einen kurzen Schnappschuss von den Kleinen zu machen. Denn es wurde sofort bemerkt und mit einem Mal hatte ich den Auftrag gaaaanz viele Selfies mit am besten Allen zu machen🤣

Um kurz vor vier ging es endlich los zur nahegelegenen Minibus-Haltestelle. Diesmal war der Minibus nicht gaaanz so voll. Statt 24 Menschen haben diesmal nur 19 reingepasst 😉

An der Location angekommen, haben wir nochmal bis um 17Uhr gewartet bis endlich die zukünftige Braut kam. Wohlgemerkt sollte die Kitchenparty jetzt eigentlich schon zuende sein😂 In einer Art Zeremonie wurde Sie dann nach vorne gebracht. Brautmutter und Bräutigammutter zusammen unter einer Kitenge, sind sie nach vorne gelaufen, wo dann die Mütter drunter hervorkamen. Die zukünftige Braut wurde weiterhin bedeckt. Auf dem Weg nach vorne wurde sich mehrfach hingekniet und zu jeder Seite einmal auf den Boden gelegt. Ein Zeichen des Respekts.

5 Minuten später kam der zukünftige Bräutigam und durfte ihr dann wohl die Kitenge abnehmen. Gesehen haben wir das von unseren Plätzen leider nicht, es standen 30 Leute oder mehr um Sie herum. Das war auch schon der einzige Auftritt des zukünftigen Bräutigams. Er wurde dann von der zukünftigen Braut den halben Gang hinunter begleitet und dann war er weg.

Danach gabs noch ein paar Geschenke fürs Paar und die Mütter welche feierlich übergeben wurden. Um ca. 18 Uhr wurde dann das Buffet eröffnet und sobald alle Gäste gegessen und sich Essen eingesteckt hatten, waren sie auch schon wieder verschwunden. Die meisten Gäste kommen einfach nur zum Essen.

So hatten wir von 6h ungefähr 2h Programm, die restliche Zeit haben wir mit Warten verbracht. Hier kann man wirklich Geduld lernen….😄
Am nächsten Morgen ging es wieder recht früh raus. Es sollte zum katholischen Gottesdienst gehen. Bisher kamen fast jeden Donnerstag Sisters des Holy Family Convents in unser Projekt um alle Mitarbeiter ein bisschen zu unterstützen. Und eben von diesen Sisters wurden wir zu dem Gottesdienst und anschließend zu Ihnen nach Hause eingeladen.

Für mich war es Premiere,.. das erste Mal in einem katholischen Gottesdienst. Ich hatte also keinen Vergleich und somit keine Ahnung was in dieser Messe typisch sambisch war oder vllt auch so ähnlich in deutschen Messen gefunden werden kann. Die Messe hat ganze 4h gedauert und war eine Messe die nur einmal im Jahr stattfindet. Dafür war extra ein Bischof da. Durch die Tatsache, dass er in seiner Ansprache oft die Sätze in Englisch begonnen und auf Bemba beendet hat, habe ich irgendwann aufgegeben verstehen zu wollen. Auch wenn die Messe dadurch echt anstrengend wurde, kam durch einige Dinge doch etwas „Leben in die Bude“ 🤣

Zum Beispiel als der Bischof einlief, die Kinder und Frauen vor ihm reintanzten und wir vom Weihrauch eingenebelt wurden. Sowas hab ich echt noch nie gesehen. Noch erstaunter war ich jedoch als dem Bischof gegen Ende der Messe Opfergaben gebracht wurden, die er laut den Sisters wohl unter den Bedürftigen verteilt. Da kam wieder die ganze Schlange an tanzenden Kindern und Frauen zuerst rein. Anschließend wurden Tüten mit Dingen des täglichen Lebens sowie Nahrungsmittel hereingetragen. Unteranderem wurden ca. 10 Ziegen den Gang nach vorne geschliffen oder einfach über den Rücken geworfen und nach vorne getragen. Eine Frau trug auf ihrem Kopf verschiedene Dinge in eine Kitenge gepackt herein. Bei näherem Hinsehen habe ich auch zwei Hühner erkannt von denen nur noch die Köpfe rausguckten. Dem einen Huhn schien es etwas zu eng gewesen zu sein,… es ist leider auf dem Weg zum Altar elendig erstickt und kam tot vorne an 🙈

Wer genau hinguckt, kann das sterbende Huhn erkennen.

Nachdem zumindest wir die Messe überlebt haben, ging es im Anschluss an den Gottesdienst zu den Sisters nach Hause. Nach einem wirklich leckeren Essen wollte ich unbedingt in den Garten und die Hundebabies sehen von denen Sie uns erzählt hatten. Im Garten haben wir dann noch Katzenbabies, Schweine, Hühner, Truthähne und Enten entdeckt. Fast ein ganzer Bauernhof. Zudem haben sie einen großen Garten den sie selber bewirtschaften. Sie haben sich wirklich eine kleine Oase mitten in Kabwe geschaffen. Oh und es gab Zuckerrohr, welches extra für uns geerntet wurde. Karo hat es vor dem Verzehr noch als großes Spielzeug für die Katzen benutzt. 😄

So sehen fast alle sambischen Hühner aus,.. da möchte man echt gerne die Eier essen🙈😂

Ein sehr ereignisreicher Tag, den wir beide trotz des toten Huhns sehr genossen haben! 😀

Bis zum nächsten Mal in hoffentlich nicht allzu langer Zeit 🤗😄

4 Antworten auf „Das letzte Wochenende…

  1. Oha…
    Gut, dass Du diesen Blog hast, fast wie ein Tagebuch, damit du all die tollen und ungewöhnlichen Erlebnisse nicht vergisst!
    Und gut, dass es Florence gibt, die euch, zumindest in die Highlights, der sambischen Kultur hinein schauen lässt!

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  2. Hallo Rabea,
    schön das du dich wieder aufraffen konntest, um uns an deinen Erlebnissen ein weiteres Mal teilhaben zu lassen. Du hast, wie auch schon in den vorherigen Blogeintragungen, wieder sehr gut geschrieben. Es macht richtig Freude und Laune, deine Berichte zu lesen.
    Es freut mich sehr, dass es dir nach 8 Wochen im entfernten, und nun doch sehr warmen Sambia gut gefällt. Die „Arbeit“ ist, wie du mir gesagt hast, auch nicht immer einfach. Um so mehr schätze ich deinen Dienst dort „unten“ hoch ein.
    Es freut mich, das ihr viel erlebt. z.B. die Touren mit euren „neuen“ Fahrrädern. 🙂
    Auch das ihr von den Einheimischen „lernt“, dass es mit der Pünktlichkeit, außerhalb der deutschen Grenzen, nicht so bestellt ist, wie man es nun von Zuhause aus kennt. Aber wie heißt das berühmte Sprichwort: „Andere Länder – andere Sitten

    Lass uns nicht solange warten, bis du uns wieder interessante Erlebnisse und Bilder online stellst.

    Fühl dich umarmt.
    Papa

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  3. Ich liebe es, deine Blogeinträge zu lesen! Bei den Ziegen hab ich laut los machen müssen 😂🙈
    Es ist schön, dass wir durch dich Teile einer anderen Kultur miterleben dürfen! Danke für deine Berichte!
    Hab dich lieb! ❤

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